Literaturtreff am 19.11. um 19 Uhr im Café Miteinander: Lis Grandl-Arnoldi stellt Goethes „Faust“ vor.

Johann Wolfgang von Goethes Drama „Faust  gilt als eines der bedeutendsten Werke der deutschen Literatur und sein Autor als einer der berühmtesten deutschen Dichter. Sein Ruhm hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Sein immenses Werk ist nicht nur auf die schöngeistige Literatur beschränkt, sondern erstreckt sich auch über naturwissenschaftliche Bereiche. Aber überall da in der Welt, wo Goethe literarisch bekannt ist und geschätzt wird, ist er es in erster Linie für sein Drama über den Scharlatan, Magier und Schwarzkünstler Doktor Johann Faust aus Knittlingen in Baden Württemberg aus dem 16. Jhdt. Worum geht es in diesem Drama? Da forscht einer sein Leben lang in den verschiedensten Wissenschaften, sucht nach Hintergründen und nach Erkenntnissen über den Ursprung allen Lebens. Am Ende muss er frustriert feststellen, dass all sein angehäuftes Wissen ihm keine Antworten darauf geben kann. Daran verzweifelt er und wendet sich schließlich der „schwarzen Magie“ zu, die schon seit dem Mittelalter mit dem Teufel in Verbindung gebracht wurde. Faust lässt mit dem Teufel ein, schließt einen Pakt mit ihm, in welchem er seine Seele als Pfand einsetzt. Er ergibt sich dessen sinnlichen Verführungen, verführt selber und schwängert ein unschuldiges junges Mädchen, räumt alle aus dem Weg, die ihm dabei hinderlich sind und geht buchstäblich über Leichen für die Erfüllung seiner Lüste. Als es für ihn brenzlich werden könnte, macht Faust sich mit seinem teuflischen Kumpan aus dem Staub und lässt die verführte Margarethe schmählich im Stich. Es folgt in einem zweiten großen Dramenteil eine Reise Fausts durch Räume und Zeiten, dabei verstrickt er sich immer wieder in Schuld, verursacht er den Tod von Menschen und wird am Ende doch von „dem Herrn“ (Gott) von aller Schuld freigesprochen.

Goethe hat praktisch sein ganzes Leben lang an diesem Drama gearbeitet und hat auch bis zum Schluss kein für ihn befriedigendes Ende gefunden. Deshalb konnte er seinen Lesern/Zuschauern keine Lösung bieten. Und so ringen bis heute Literaturkenner und Dramaturgen um schlüssige Deutungen. Ist das der Grund, warum Goethes Drama bis heute zu Neubearbeitungen auffordert?

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