Literaturtreff

Frau Lis Grandl-Arnoldi wird sich diesesmal mit dem Roman “Endmoränen” von Monika Maron beschäftigen. In ihrem 2002 erschienenen Roman setzt sich die Autorin, die in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist und auch dort bis 1988 lebte, mit der Problematik des Alterns auseinander. Ihre Heldin, eine in die Jahre gekommene „Biografienschreiberin“ hält sich und ihren schreibenden Zeitgenossen gewissermaßen den Spiegel vor. Der Blick in die Vergangenheit ist kritisch, der in die Zukunft unsicher.

Johanna, die Hauptfigur und Erzählerin der Handlung bleibt am Ende des Sommers allein im Landhaus der Familie zurück, um endlich die lange begonnene Biografie über eine historische Frau des 18. Jahrhunderts zu beenden. Beim Schreiben wird ihr klar, dass sie an einem Punkt angelangt ist, wo ihr die eigene Vergangenheit als wertlos zu zerrinnen droht. Der Blick in die Zukunft ist nicht besser. Es scheint ihr schwierig, die noch verbleibende Zeit mit Sinn zu füllen. Sie fühlt sich jetzt schon, jenseits der Fünfzig, überflüssig, wertlos, nicht liebenswert. Ihre Ehe ist in ein seichtes Fahrwasser geraten. Johanna hadert mit sich und den anderen. Vor allem aber mit der Liebe, was sie aber schlussendlich nicht davon abhält, am Ende doch einen wie auch immer gearteten und für sie selbst überraschenden Neuanfang zu wagen.